Zurück zur Romantik? Wie der Liebesbrief das Liebesleben retten kann

In jeder Beziehung kommt es zu gewissen „Ermüdungserscheinungen“. Diese können beide Partner betreffen. Da liegt oft der Gedanke an berühmte Hilfsmittel nahe. Diese funktionieren meist auch zielgerecht, in der Regel entzücken sie aber meist nur einen im Spiel der Sinne. Wie ein emotional wirkendes Medium – der in die Jahre gekommene Liebesbrief – da helfen kann, soll hier gezeigt werden.

Die Welt der „Spielsachen“ für Erwachsene ist groß und bunt. Heute muss kein Mensch mehr in einen Shop mit schlechtem Image gehen. Diskret in neutrale Kartonagen verpackt kommt die Sinnesfreude direkt ins Haus. Doch wie schon in Kinderzeiten verliert jede noch so aufregende Spielsache irgendwann ihren Reiz.

Abhilfe kann hier die Rückbesinnung auf ein herrlich romantisches Medium bieten, das auch in der Weltliteratur die ganz große Liebe gefördert hat. Und das nicht nur im Sinne ihrer platonischen Form. Im Gegenteil, ein Brief kann die Phantasie in unbekannte Regionen entführen und so Verlangen entfachen.

Eins muss an dieser Stelle klargestellt werden. Wenn hier vom Liebesbrief die Rede ist, sind weder E-Mail noch SMS oder ähnliche Messanger-Dienste gemeint. Und das hat einen guten Grund. Ein Brief entschleunigt, er hat eine sinnliche Komponente und er schenkt dem Empfänger viel Zeit, einschließlich des Verfassens einer Antwort.

Früher gab es den Beruf des Briefstellers. Das war jemand, der Lesen und Schreiben konnte und für andere Briefe verfasste. Diese transportierten meist ernste Inhalte. Doch auch der Austausch mit dem geliebten Menschen war nur so möglich in Zeiten als Reisen gefährlich und teuer war. Später gaben einschlägige Bücher den Lesekundigen die richtigen Formulierungen, um den Begehrten oder die Begehrte zu überzeugen.

Da der Postbrief heute aus der Mode gekommen ist, wirkt er umso charmanter und origineller. Kein Betreff verrät den Inhalt, vielmehr ist es der Absender, der auf eine zarte oder hocherotische Botschaft hinweist. Paare, die diese einmalige Funktion als Anregung nutzen wollen, schreiben sich Liebesbriefe im stillen Kämmerchen und versenden sie mit der Post. Und schon hier beginnt das Spiel der Liebe. Denn wie groß ist die Überraschung, wenn vom Lebenspartner in derselben Wohnung ein Brief im Kasten liegt? Vielleicht sogar sinnlich verfeinert mit edlem Papier und einem Hauch des vertrauten Parfüms.

Der größte Vorteil bei diesem zeitlich versetzten Austausch von Zärtlichkeiten ist aber, dass viele Wünsch in schriftlicher Form geäußerten werden können, die niemals den Weg über die Lippen finden würden. So lassen sich plötzlich neue Dinge ausprobiert und nie geahnte Erfahrungen machen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Rollenspiele oder erotische Treffs im nächtlichen Stadtpark werden plötzlich möglich und bringen echte Spannung ins Liebesleben. Damit ist Abwechslung garantiert, das beste Mittel gegen Langweile in der Beziehung.