Warum Fußball in der Krise so bevorzugt wird

In Zeiten der Corona Krise gab es unterschiedlichste Maßnahmen der Regierung, um die Pandemie hierzulande einzudämmen. Einige davon empfanden die Menschen als sinnvoll, andere dagegen als totale Schikane. Doch ein Thema hat die Menschen besonders geärgert. Nämlich die Tatsache, dass die Bundesliga nach relativ kurzer Pause weitermachen durfte. Ebenso die europäischen Wettbewerbe. Ist das wirklich so ungerecht gegenüber anderen Branchen?

Warum der Ball trotz Krise rollen sollte

Es ist immer leicht von bösem Lobbyismus zu sprechen und zu schimpfen, dass die Bundesliga so bald nach Ausbruch von Covid 19 wieder spielen durfte, während andere Branchen vor die Hunde gehen. Doch die Leute, die sich darüber aufregen und böse Machenschaften dahinter vermuten, die sollten nochmal nachdenken.

Als allererstes ist zu bedenken, dass in einem Fußballspiel lediglich 22 Menschen zusammen auf dem Feld stehen. Dabei sind sie unter freiem Himmel und nicht im geschlossenen Raum. Es sind meist junge Leute zwischen 18 bis circa 35 Jahren. Also keine Risikogruppe. Sie werden regelmäßig getestet und sobald sie aus dem Stadion sind, bewegen sie sich sehr vorsichtig. Immerhin könnte Corona ihre Lunge angreifen und ihre Karriere ruinieren. Zudem sorgt der Verein dafür, dass sie vorsichtig agieren.

Auch wichtig: Fußballvereine generieren häufig Millioneneinnahmen und zahlen viele Steuern. Die Einnahmen großer Clubs sind für die Kommunen eine wichtige Finanzquelle, um öffentliche Leistungen zu finanzieren.

Des Weiteren beschäftigen sie eine riesige Heerschar von Menschen, die davon leben, dass der Ball rollt und dass die Geschehnisse ins Fernsehen übertragen werden. Man denke da nur an die vielen Leute von Sky oder DAZN, die mit ihren Übertragungen Live-Spiele und Bundesliga News in die Wohnzimmer der Bevölkerungen bringen. Unzählige Menschen arbeiten dort und auch ihre Unternehmen zahlen steuern. Außerdem ist die Sache so, dass in Zeiten einer Krise, wo die Menschen das Haus nicht oder nur wenig verlassen sollen, Entertainment wichtig ist. Es heißt nicht umsonst, dass viele am Durchdrehen sind. Fußball ist für sie ein wichtiges Element ihres Alltags, ohne dass sich ihr allgemeiner Gemütszustand wohl deutlich verschlechtern würde.

Zum anderen sind da die Leute, die Fanartikel verkaufen. Hinzu kommen diejenigen, die in Zeitungen darüber berichten oder in den Wettbüros arbeiten, wo die Sportfans auf die Spiele setzen können.

 

Fazit

Alles in allem sind es also zwei wichtige Gründe:

Die gesellschaftliche Unterhaltungs-Funktion, die der Fußball erfüllen kann. Er macht vielen Mitbürgern das Leben in den Lockdowns erträglicher.

Zudem ist die Menge an Menschen, die am Tropf dieser Industrie hängen so hoch, dass der wirtschaftliche Schaden die relativ geringen Risiken bei weitem überwiegt. Klar, nicht jeder mag Fußball, aber weite Teile der Gesellschaft tun es und in dem Sinne ist hier das Gemeinwohl auch zu berücksichtigen.