Potenzmittel – sind sie ihr Geld wert?

Im Bereich der Potenzmittel war Ende der 1990-er Jahre Viagra von Pfizer der Inbegriff für die Wiedererlangung der Manneskraft. Für den Konzern wurde es das Mittel zur Erlangung einer regelrechten Gelddruckmaschine. Was steckt hinter den kleinen blauen Pillen?

Pfizer und Viagra – eine kurze Geschichte

In den Jahren um 1998 experimentierte Pfizer mit einem Wirkstoff namens Sildenafil. Diese Chemikalie erweitert die Blutgefäße. Der Pharma-Riese hatte es angedacht als Medizin gegen Bluthochdruck und bei Problemen mit den Lungengefäßen. Also bei Krankheiten mit Atemnot. Allerdings häuften sich in den klinischen Testgruppen die freudigen Berichte darüber, dass die kleine, blaue Pille Dinge zum Wachsen bringt, bei denen vorher so gut wie nichts mehr zu holen war.

Was darauf folgte war eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Pfizer machte ungefähr 25 Milliarden Dollar Umsatz mit dem Medikament. Möglich war das, weil im Bereich Pharma das Patentrecht dem Erfinder eines Wirkstoffs 15 Jahre eine Monopolstellung garantiert.

 

Der Markt für Sildenafil Generika

Mit dem Ablauf des Patent-Schutzes im Jahre 2013 wurden die Karten neu gemischt. Zahlreiche Konkurrenten standen bereits in den Startlöchern, um sich ein Stück vom Kuchen zu sichern. Sobald ein Patent erloschen ist, dürfen Medikamente als sogenannte Viagra Generika verkauft werden. Das heißt, der Wirkstoff Sildenafil darf nun auch von anderen Firmen hergestellt werden, um Erektionprobleme zu behandeln. Aufgrund des Wegfalls sind die Preise natürlich massiv gesunken. Somit können sich nun auch Männer mit kleinerem Gedlbeutel in der Hose das Mittelchen leisten.

 

Sildenafil in der EU

Ein kleines Hindernis gibt es dabei jedoch zu überspringen. Sildenafilhaltige Medikamente unterliegen in einigen Ländern der EU der Rezeptpflicht. Dazu gehören auch Deutschland und Österreich. Hierzulande ist es also nur dann erlaubt das Original oder Generika zu kaufen, wenn ein Rezept vom Arzt vorliegt. Bekanntermaßen zahlen Kassen nicht für Potenzmittel. Theoretisch besteht die Möglichkeit sich aber als Kassenpatient ein Privatrezept ausstellen zu lassen. Wenn der Arzt keine schwerwiegenden Probleme dabei sieht, dann ist es durchaus denkbar, dass er ein solches ausstellt. Somit könnte man(n) es in der Apotheke haben – nur eben selbst bezahlen.

Einige Herren weichen auf die Möglichkeit aus in EU-Ländern einzukaufen, in denen es keine Rezeptpflicht für Sildenafil gibt. Dort bestellen sie es in Onlineshops und lassen es liefern. Ob das eine gute Idee ist, das sei mal dahingestellt. Vor allem deshalb, weil man in dieser Angelegenheit aufpassen muss. Theoretisch könnten die Shopbetreiber aus Asien kommen und nur eine Briefkastenfirma in einem Land wie Zypern, Malta oder Litauen betreiben. Daher sollten Käufer unbedingt auf Zertifikate und Seriosität der Verkäufer achten.

Alle Angaben ohne Gewähr. Das ist keine medizinische Beratung, sondern lediglich meine subjektive Meinung.